Loretta von Schreckenstein

Tuesday, February 28, 2006

Stufenfahrt nach Prag

Das war eine Fahrt... zusammenfassend: saufen, party, fressen, saufen, party, fressen...
Nun gut...
Am Sonntag, 5. Februar ging es (sogar) pünktlich um 8 Uhr mit der Deutschen Bahn los bis nach Essen Hauptbahnhof. Erste Komplikationen ergaben sich schon bei der ersten Zugreise nach Essen: denn eigentlich wollten Eva-Maria, Tristan, Lena und ich extra einen Zug eher nach Essen nehmen, um nicht den ICE nach Berlin Ostbhf zu verpassen (denn manchmal passiert es ja auch bei der DB, dass diese zu spät kommt *hust*). Doch den Zug, den wir angedacht hatten, zu nehmen, fährt leider nur an Werktagen (übrigens hatten wir der gesamten Stufe wenige Tage zuvor geraten, ihre Züge etwas eher zu nehmen, um nicht zu spät zu erscheinen.... im Nachhinein waren es nur noch wir vier, die "zu spät" waren).
Nach der fünstündigen Reise via ICE nach Berlin (ohne Verspätung), ging es weiter nach Prag - weitere fünf bis sechs Stunden, mit einem Fensterblick ins "Leere"... Unglaublich, dort ist ja weit und breit kein Haus zu sehen - kaum zu vergleichen mit den Bahnstrecken in Deutschland.
In Prag Hauptbahnhof angekommen, mussten wir nur noch kurze Strecken mit der U- und S-Bahn zu unserem Hotel zurücklegen.
Die einzelnen Zimmer des Hotels sind eigentlich wie kleine WGs aufgebaut: unser 8-Bettzimmer hatte neben einem Badezimmer noch eine kleine Kochnische und einen Kühlschrank (beides hat sich als sehr praktisch für abendliche Aktivitäten ^^ herausgestellt).
Nachdem sich alle Mitschüler gut in ihren Zimmerchen eingerichtet hatten, "mussten" wir uns erst einmal "warmtrinken". An diesem Abend ging es dann doch noch recht harmlos mit einigen Runden Meyern los, die Schnapsreste der Fahrt wurden vernichtet und die ersten Fertiggerichte wurden gekillt.
Montag (06.02.2006) gab es für alle (wie jeden Morgen) ab acht Uhr Frühstück in der Bar "Lavazza" (auf Billardtischen :D), in der wir abends auch die Möglichkeit hatten, Billard zu spielen.
Anschließend führte uns eine nette Tschechin mit einem niedlichen Akzent bis zwölf Uhr durch die kalte Stadt Prag (an diesem Tag waren es etwa -12 Grad draußen), zeigte uns wichtige Sehenswürdigkeiten wie Wenzel, Treffpunkte wie den Wenzels Platz und erzählte historisches über.... Wenzel.
Zu der Innenstadt muss noch gesagt werden, dass man eigentlich überhäuft wird mit westlich orientierten Geschäften/Restaurants wie H & M, McDonald's... an jeder zweiten Ecke steht mindestens ein McDonald's und ein weiteres Hinweisschild für andere McDonald's Lokalitäten. Weniger westlich orientierte Geschäfte gibt es dort wenig oder gar nicht.. außer der Souveniergeschäfte und der wenigen Böhmischen Restaurants gibt es dort leider wenig "eigenes" zu sehen....
Ab zwölf Uhr Mittags gehörte der Tag meistens uns und an diesem Tag kauften wir in einem Supermarkt erst einmal Vorräte für den Abend (hauptsächlich Flüssignahrung), danach gönnte ich mir etwas Schlaf, um den Abend später gut zu überstehen.
Obwohl wir doch sehr erschöpft von der langen langen Zugreise waren, trafen wir am Montag Abend noch in einer gemütlichen Runde zusammen, vernichteten unsere Reste, spielten Meyer und hatten ansonsten auch viel Spaß ^^.
Dienstag besichtigten wir die Prager Burg, aber davon muss ich sagen, habe ich leider wenig behalten, da ich es nicht wirklich als spannend empfand, die ganze Zeit durch ein riesengroßes Gebäude zu laufen und dabei halb zu erfrieren und kaum den Zusammenhang zu verstehen.
Dienstag Abend - so sind Tristan und ich uns einig - war einer der besten Abende, den wir dort verbrachten:
sehr ausgehungert gingen Agnes, Marcel, Tristan und ich mit unseren Lehrern in ein Böhmisches Restaurant essen.
Es ist unglaublich: auch Lehrer können sich peinlich beim Essen benehmen ;) So wurden zum Beispiel abgebrannte Streichhölzer in Biergläser geschnipst, Grimassenfotos geschossen, von jedem Teller des Tisches etwas Essen geklaut oder es wurden Lehrer sowie Schüler zum Alkoholtrinken animiert durch lautes Rufen des Namens...
Schon etwas angeheitert nach dem Essen fuhren wir gemeinsam in unser Hotel zurück. Tristan und ich hatten nicht damit gerechnet, dass meine Zimmergenossinnen noch wach waren. Aber nicht nur das, sie waren auch schon ordentlich dabei Party zu machen und es sich mit a bissl Aaalkohol gemütlich zu machen. Agnes, Marcel, Tristan und ich ließen es uns natürlich nicht entgehen mitzufeiern bzw mitzutrinken. Unsere Partystimmung wollten wir natürlich nur ungern den Lehrern entgehen lassen und gingen rum zu allen Zimmern der Lehrer, um diesen etwas Absinth auszugeben. Alle Lehrer (bis auf eine gewisse Person, die gerne einmal etwas den autoritären, strengen Lehrer raushängen lässt) machten uns die Türen auf, freuten sich über unsere Gute-Nacht-Schnäpschen und gingen ruhig schlafen. Nur diese eine besagte Person machte die Tür nicht auf...
Um vier Uhr landeten so einige diese Nacht perfekt gestylt und noch komplett angezogen auf ihren Betten und wachten um so verwirrter über diese Situation am anderen Morgen auf.
Das Aufstehen bereitete uns komischerweise keinerlei Probleme, obwohl es nicht gerade wenig war, was da verzehrt wurde... (naja, muss wohl an der frischen Prager Luft gelegen haben)
Wie so ziemlich jeden Morgen wurden uns dann von gewissen "Püppchen" erbost die Nachricht erteilt, wir seien gestern wieder einmal zu laut gewesen und sie konnten ihren allnächtlichen Schönheitsschlaf nicht ausführen (was an der dicken Schicht Schminke wohl zu erkennen sein sollte, die diesen Morgen etwas dicker aufgetragen wurde).
Das war leider nicht alles, denn kurz vor unserer Besichtigung des Judenviertels musste dieser besagte Lehrer bei versammelter Mannschaft noch eine Moralpredigt über nächtliche Aktionen halten und sprach allerdings für "alle Lehrer" (komischerweise standen die anderen Lehrer nur etwas beschämt daneben, mussten schon etwas über den Tonfall des besagten Lehrers schmunzeln und sagten keinen einzigen Kommentar zu dem Vorfall).
Ein Nachspiel hatte diese Aktion glücklicherweise nicht für uns (außer, dass der letzte Rest Absinth beschlagnahmt wurde, aber wofür gibt es denn Supermärkte...) und wir feierten unsere Abende genauso spaßig zusammen weiter wie zuvor.
Das Judenviertel zu besichtigen war leider zum größten Teil nicht besonders spannend, aber es gab wenige kleine Teile der Rundreise, die mich und ich denke auch viele andere dann doch viel mehr interessierten wie gemalte Bilder von Kindern, die in der Kriegszeit lebten. Schockierend, aber dennnoch sehr interessant dargestellt. Eine Kapelle, die im Inneren die Wände mit verstorbenen Juden bedeckt hatte, hatte auch eine sehr schokierende Wirkung auf uns.
Nach der Besichtigung waren wir alle doch sehr erschöpft und fuhren zu unserem Hotel zurück und ruhten uns aus.
Abends gingen Eva-Maria, Lena, Andrea, Johanna, Julia und ich in ein Schwarzlicht-Theater für etwa 15 Euro umgerechnet. Aber ehrlich gesagt war es nicht so gut, wie wir es erwartet hatten. Mir sind oft störende Sachen aufgefallen: ein Mann der trommelte, verlierte den Takt, die Tänzer tanzten nicht synchron und der Wechsel von Tanz und Theaterspiel ergab irgendwie keinen Sinn. Es wurde kein bestimmtes Thema übermittelt und so wurde das Schwarzlicht-Theater leider schnell uninteressant für uns.
Danach setzten wir uns noch in eine Jazz Kneipe, tranken Wein und unterhielten uns angeregt. An diesem Abend wurde leider keine Party mehr veranstaltet.
Donnerstag, 9. Februar 2006: unser vorletzter Tag in Prag. Dieser Tag sollte komplett von uns Schülern gestaltet werden und so suchte ich verzweifelt in Prag nach brauchbaren Souveniers. Doch leider fand ich dort nicht wirklich etwas außergewöhnliches in den zahlreichen Souveniershops.
Abends gingen wir wieder in dem selben böhmischen Restaurant essen wie am Dienstag. Doch diesmal kam unsere gesamte Stufe mit.
Danach wollten wir eigentlich gemeinsam in eine der größten Discos Europa gehen, aber einige Mädchen hatten eine anscheinend bessere Idee, in einen Club zu gehen. Unsere Stufe folgte ihnen und wir mussten mit Enttäuschung feststellen, dass an diesem Abend nicht gerade unsere Musikrichtung gespielt wurde. Deswegen fuhren wir so gegen 1 Uhr zu unserem Hotel zurück und feierten dort mit einigen Leuten weiter.
Freitag, 10.Februar 2006: unser Abreisetag. Nachdem wir einige Stunden in Prag die Zeit totschlagen mussten, fuhr unser erster Zug von Prag nach Dresden um 12 Uhr ab. Ich verbrachte die gesamte Zugfahrt lesenderweise, da mir sonst sehr langweilig geworden wäre. Um 16 Uhr kamen wir in Dresden an und fuhren nach einem einstündigen Aufenthalt mit dem ICE nach Essen. Von dort aus mussten einige noch den Zug nach Münster nehmen und wir kamen letztendlich um 0:30 Uhr in Dülmen an.
Das war meine Stufenfahrt nach Prag 2006...